Betrifft: Erwiderung von Laura Schoch ("Wer zur Buhfrau der Männer wird, macht einen guten Job", DER STANDARD, 9. 7.) und anderen auf Bernhard Koch (4. 7.)

Die Frauensprecherin der sozialistischen Jugend, Laura Schoch, und andere Frauenpolitikerinnen schreiben Kommentare, die vor Einseitigkeit, vor Vorurteilen und daher vor Unwahrheiten nur so strotzen. Zudem richten sie sich ob der aggressiven Entwertung von Andersdenkenden und von Väteranliegen eigentlich selbst. Es würde mich ja interessieren, was etwa die SPÖ-Junggenossen zu dieser Art Gegeneinander in der Geschlechterpolitik sagen. Nichts wahrscheinlich, zumindest nichts, was der entsprechenden Linie widerspricht. - Im Einzelnen:

  • Es ist nicht wahr, dass "frustrierte Männer" feministische Politik kritisieren (und wehe, ein Mann würde so etwas von einer " Frauenrechtlerin" behaupten!).
  • Es ist nicht wahr, dass nur oder hauptsächlich Frauen/Mütter nach Trennungen "Sicherheit und Stabilität für ein Kind bieten" können, das können auch Männer/Väter, und manche Mütter können es eben nicht.
  • Es ist nicht wahr, dass "Gewalt in der Familie fast immer Männergewalt" bedeutet - Kindern gegenüber sind mütterliche und väterliche Gewalt leider relativ ausgeglichen!
  • Es ist nicht wahr, dass Mütter "die Bedürfnisse der Kinder oft besser kennen", zumindest nicht per se und in jedem Fall (welch seltsames Frauen-/Mutterbild?).
  • Es ist nicht wahr, dass "Väterrechtler", wenn es "um Väterkarenz und den Papamonat", "um gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit", "um den Ausbau von Kinderbetreuung" geht, nicht vorhanden sind.
  • Es ist nicht wahr, dass "Väterrechtler" immer rechte Väter sind, aber Herr Strache freut sich sicher, wenn junge Sozialdemokratinnen diese Männer ins rechte Eck und in seine Hände treiben.
  • Es ist nicht wahr, dass Männer "einen Machtverlust (befürchten), wenn Frauen jene Rechte bekommen, die ihnen auch zustehen", aber sie dürfen - wie Scheidungsväter - wohl um ihre eigenen Rechte besorgt sein und dafür eintreten.

So viel Unwahrheit, so viel Einseitigkeit, so viel Ideologie, so viel Gegeneinander.

Warum nicht mehr Miteinander engagierter Frauen und Männer? Gerade, wenn' s um die Kinder geht? (Josef C. Aigner, DER STANDARD, 11.7.2012)